Die Geschichte der Ortschaft Buschbell reicht zurück bis in die Römerzeit. Westlich der Kirche Alt St. Ulrich befand sich ein römischer Landsitz, dessen Begrenzungsmauer bei Ausgrabungsarbeiten im Kirchenraum in den 1980er Jahren gefunden wurde. Seine Lage nutzte damit die etwas erhöht liegende Situation des späteren Kirchbauplatzes aus. In unmittelbarer Nähe wurden weitere Funde gemacht, die auf ein längeres römisches Leben in Buschbell hinweisen: Scherben- und Münzfunde etwa wurden beim Bau der Paul-Kraemer-Hauses anstelle der ehemaligen Gastwirtschaft Herberz ebenso gemacht wie weiter östlich im Laufe der Adam-Schall-Straße. Vor allem aber das 1927 bei Bauarbeiten freigelegte Römergrab an der Römerstraße ist ein bedeutender archäologischer Fund aus der Antike.

Die römische Villa rustica darf als Keimzelle der weiteren Besiedlung gesehen werden. Zwar datiert die urkundliche, also schriftliche Ersterwähnung Buschbells erst ins Jahr 1074, unter Bezug auf eine ältere Urkunde des Jahres 997. Hier ist jedoch schon von einem Hofgut die Rede, das sich mit großer Sicherheit aus dem römischen Landgut entwickelt hat. Dieses Hofgut war im Besitz der Kölner Kirche, zunächst im erzbischöflichen und später in dem des Apostelstiftes.

Denkbar ist, dass die erste Kirche aus einer Art Hauskapelle einer Burg entstanden ist, einem befestigten Haus, das sich aus der römischen villa rustica entwickelt hat. Gesichert ist, dass an der Stelle des heutigen Baus bereits im 11. Jahrhundert ein Bethaus, eine Kapelle oder eine kleine Kirche stand. Mauerreste und vor allem Gräber an der Außenseite dieses Bauwerks wurden ebenfalls Mitte der 1980er Jahre entdeckt. Spätestens im 13. Jahrhundert ist auch eine Pfarrstelle belegt: der Chronist Cäsar von Heisterbach notiert in seinen Denkwürdigkeiten, dass dem Pfarrer zu Vogtsbell, wie der Ort nach dem kirchlichen Statthalter genannt wurde, bei der Wandlung die heilige Hostie dreimal auf den Boden gefallen sei.

Der frühmittelalterliche Kirchenbau wurde vermutlich ständig erweitert und ausgebaut. Er lag etwa um 45 Grad zur heutigen Nord-Süd-Achse des Kirchenschiffs gedreht. Allerdings war er spätestens im 17. Jahrhundert derart baufällig, dass sich beispielsweise der erzbischöfliche Visitator weigerte, die Kirche zu betreten, aus Angst, sie könne jeden Augenblick zusammenbrechen. Ein Neubauwurde zwingend notwendig.

Die Notwendigkeit eines Neubaus war infolge der Baufälligkeit der mittelalterlichen Kirche zwar offensichtlich, die Realisierung allerdings wegen der Kosten schwierig. Fast siebzig Jahre lang rangen die Parteien miteinander, bis 1740 als Kompromiss beschlossen wurde, dass das Apostelstift als geistlicher Grundherr die Kosten für das Kirchenschiff übernahm, die Gemeinde die Baukosten für den Turm trug und der Pfarrer aus den Einkünften seiner Pfründe den Chor bezahlte. Nach dieser Lösung konnte der Neubau rasch in Angriff genommen werden, dessen Leitung der Brühler Baumeister Johannes Kribben übernahm. Bis 1742 errichtete er den schlichten Backsteinbau mit seinem charakteristischen, hoch gezogenen Turmhelm.

Aus der Vorgängerkirche übernommen wurden zwei steinerne Sakramentshäuschen, von denen eines im Altarraum, das zweite in der Sakristei eingebaut wurde. Beide sind noch erhalten, dasjenige in der Sakristei sogar einschließlich der Holztür mit ihrem hübschen, spätgotischen Schnitzmaßwerk und Resten farbiger Bemalung. Auch die Glocken aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in das neue Bauwerk überführt. Während die Ulrichsglocke im Zweiten Weltkrieg als Metallspende eingeschmolzen wurde, erklingt die Marienglocke aus dem Jahr 1541 bis heute noch jeden Tag.

Schon bald nach seiner Errichtung erwies sich auch der Kirchenbau von 1741 als zu klein für die wachsende Bevölkerung. Bereits im 19. Jahrhundert hatte es Überlegungen zu einer Erweiterung um ein bis zwei Joche sowie den Anbau von Seitenschiffen gegeben, die infolge Geldmangels nicht realisiert wurden. Auch während der Zeit der Weltkriege war an eine Vergrößerung nicht zu denken, wenn auch mitten im Zweiten Weltkrieg die ersten von insgesamt sieben kunsthistorisch hoch bedeutsamen Kirchenfenstern von Georg Meistermann für die Buschbeller Kirche entworfen wurden.

Nach dem Krieg und im Vorfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde anstelle einer baulichen Erweiterung ein Neubau für den entstehenden Doppelort Buschbell-Hücheln beschlossen, der 1964 geweiht wurde. Zahlreiche Einrichtungs- und Kunstgegenstände wurden hierhin verbracht; der sanierungsbedürftige Altbau wurde der jungen evangelischen Gemeinde zur Nutzung überlassen. Diese entwickelte schnell den Wunsch, den Gottesdienstraum in einen würdigen Zustand zu versetzen sowie über zusätzliche Räume für das Gemeindeleben zu verfügen. 1986 wurden daher Grund und Boden sowie die Kirche selbst als Aufbau der evangelischen Gemeinde verkauft, die den Innenraum aufwändig sanierte und anstelle des alten Kirchhofs ein modernes Gemeindezentrum errichtete. In dieser Zeit konnten auch Ausgrabungsfunde mit Hinweisen auf eine römische Besiedlung gemacht werden.

Im Jahr 2005 stellte die evangelische Gemeinde wegen sinkender Besucherzahlen die regelmäßigen Gottesdienste in Buschbell ein und suchte einen Käufer für das Objekt. Es war noch der Wunsch des 2007 verstorbenen Honorar-Generalkonsuls Paul R. Kraemer, die Kirche für die Gold-Kraemer-Stiftung zu erwerben und hier ein kulturelles Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderung einzurichten. Dieser Wunsch wurde zur Jahreswende 2008/09 verwirklicht.